Travel & Vacation Hérault - Gard - Bouches-du-Rhône 2024

07.09. – 15.09.2024

Eine surreale Landschaft tut sich südlich der befestigten Altstadt von Aigues-Mortes, den toten Wassern, auf: Pinkfarbene Wasserbecken unterschiedlicher Größe, voneinander getrennt durch Erdstege und Dämme, erstrecken sich bis zum blauen Horizont, dessen Linie unterbrochen wird von strahlendweißen Tafelbergen, Pyramiden und Kegelstümpfen. Mit Bulldozern und Off-Highway Trucks wird das weiße Gold tonnenweise über das aus der Ferne fast grazil wirkende Wegenetz zwischen den Bassins zusammengetragen und auf Halden von Förderbändern und -kränen aufgeschüttet. Auf einem dieser Berge stehen wir nun und haben einen guten Rundumblick über das gesamte Terrain. Die Szenerie und die schweren Gerätschaften erinnern an einen Tagebau, nur in sauber und bunt. Der Wind ist warm und salzig, die Haare mittlerweile etwas strohig und die Haut klebrig. Von oben lässt sich eine gewisse Geometrie der Salzfelder erkennen. In der Ferne sind die (eigentlich) wuchtigen Stadtmauern von Aigues-Mortes mit den dicken Wachtürmen zu sehen, die nun inmitten dieser Weite eher modellhaft wirken. Nach diesem kurzen Aus- und Überblick steigen wir den Salzberg wieder hinab und setzen unsere Reise durch das zwar von Menschenhand gestaltete, zugleich aber seltsam unwirkliche Landschaftsbild fort.