Travel & Vacation Fichtelgebirge 2022
15.08. – 21.08.2022
"Im Labyrinth verliert man sich nicht", habe ich gelernt, weil es nur einen einzigen Weg hinein und wieder hinaus gibt. Den muss man dann aber auch konsequent ablaufen, über die volle Distanz. Auch wenn es etwas länger dauert - schließlich ist ein Labyrinth ein Weg, der nur mit einem maximalen Umweg zum Ziel führt - ist das bequem, weil man keine Entscheidungen treffen muss (kann!) und der Ausgang gewiss ist. Ganz im Gegensatz zu einem Irrgarten mit seinen zahlreichen Kreuzungen und Sackgassen. Dort muss man eine Vielzahl von Entscheidungen treffen, und ob die aktuelle Entscheidung richtig oder falsch war, merkt man auch nicht immer sofort: Manche Wege muss man zurück gehen, einige Fehler öfter machen.
"Im Labyrinth begegnet man sich selbst", endet der Vierzeiler von Hermann Kern. Hat er damals wohl metaphysisch gemeint, der Hermann. Tatsächlich kraxelt mein 38 Jahre jüngeres (teilweises) Ich aber ganz und gar physisch über die dicken Granitquader, nimmt (in einem Labyrinth!) Abkürzungen, rennt (freiwillig!) zurück und dreht (mehrfach!) Extrarunden. Scheint ihm zu gefallen. Alles andere wäre ja auch langweilig, irgendwie.